An meinem Lieblingsplatz, hoch über der Isar geschrieben:
Im vergangenen Jahr habe ich einen mehrbändigen Fantasy-Roman gelesen. Und obwohl das nicht so die Literaturgattung ist, nach der ich im Buchladen primär suchen würde, hat er mir doch sehr gut gefallen, sicher ein Verdienst der sprachlichen Faszination.
Allerdings haben mich Gewalt und Brutalität in diesem Roman extrem abgeschreckt. Seitdem denke ich darüber nach, wie denn eine Welt (Gesellschaft) beschaffen sein müßte… Ist „ohne Gewalt“ überhaupt denkbar, gar realisierbar? Oder scheitert so ein Entwurf an dem „Menschen“ im Menschen?
Das hier ist also das Gedankenspiel über (m)eine Welt:
Auseinandersetzungen werden nur gedanklich ausgetragen, in einer Art „Zweikampf“ oder im gedanklichen Lösen von Aufgaben.
Es gibt keine Kriege mit Waffen, waffengleichen oder waffenähnlichen Gegenständen/Dingen –
Wille ist nur das wofür du ihn hältst! – Ich kann tun, was ich will, aber kann ich auch wollen, was ich will? Wille = Macht führt zu unfreiem Willen !? – „Macht wächst aus Kontrolle“, doch wer kontrolliert denn da?
Es ist eine Welt, in der sich die Menschen ihrer Zwiespältigkeit bewußt sind.
Es ist eine Welt ohne Religion und ohne „Übergeordnete(s) Wesen“, Verantwortung besteht nicht gegenüber…, sondern primär vor sich selbst. Scheinbar „Göttliches“ wird durch Handeln karrikiert
Die Selbstverantwortlichkeit des Einzelnen kommt vor der Verantwortung der Masse.
Ist das eine Welt, in der es Freundschaft geben kann? – Und ist das dann „…die Möglichkeit, jemandem soweit zu vertrauen, dass ich ihm/ihr erlaube, Entscheidungen für mich zu treffen“? (wie zB in Die Bürgschaft)
Toleranz…
Kann es in dieser Welt Menschen geben, für die die gewöhnlichen Regeln einfach keine Gültigkeit haben? Oder gilt auch hier: „Er würde anders sein und allein, ganz gleich wohin er ging.“ ??
Magie zerstört selbständiges (vorausplanendes) Denken
Erwarte nichts, dann wirst du auf den Grund des Sees schauen können.
Es ist eine Welt ohne Sklaven, ohne Menschen, die sich aus Besitzgründen über andere stellen.
Kann es eine Welt geben ohne Indoktrination?
Muss der Kompromiß immer die beste aller möglichen Lösungen sein? Können nicht geistige Fähigkeit und Überzeugungskraft viel mehr ausrichten?
Keine Macht sollte das Recht haben oder sich nehmen, andere aus Rache oder zur Strafe zu töten! Umso schlimmer, wenn sie an einen „Gott“ delegiert wird
Bist du bereit und willens, der häßlichen Fratze der Ungerechtigkeit, des Leids und der Hilflosigkeit ins Gesicht zu sehen und ihr zu trotzen?
Und das alles hat einen Sinn?
Warum versuche ich, die Dinge zu ändern? Warum lasse ich sie nicht so wie sie sind oder rücke nur ein bißchen gerade, mehr nicht?
Warum…